Lachender offener Baby-Mund: So erkennt man zahnen beim Baby

Mythen und Fakten über das Zahnen beim Baby: Was Eltern wissen sollten

Seit Jahrhunderten ranken sich zahlreiche Mythen um das Zahnen beim Baby. Eltern weltweit schreiben dem Zahnen verschiedene Beschwerden zu, von Fieber über laufende Nasen bis hin zu Durchfall. Bis ins späte 19. Jahrhundert galt Zahnen irrtümlicherweise sogar als potenziell tödliche Krankheit.1, 2 Bis heute halten sich viele dieser Missverständnisse hartnäckig. Zahnen wird oft als Erklärung genutzt, wenn keine eindeutige Ursache für ein Symptom gefunden wird. Doch schwere Krankheiten haben nichts mit dem Zahnen zu tun und sollten immer von einem Arzt untersucht werden.1, 2 Der wahre Prozess des Zahnens wird oft missverstanden, obwohl er sich auf eine einfache Aussage reduzieren lässt: Zahnen produziert nichts außer Zähnen.

Erfahren Sie, was während des Zahnens tatsächlich passiert und wie Sie Ihr Baby während des Prozesses unterstützen können.

Symptome richtig deuten: Zahnen oder doch eine Infektion?

Viele der Symptome, die dem Zahnen beim Baby zugeschrieben werden, haben oft andere Ursachen.1, 2 Der Durchbruch der ersten Milchzähne fällt in die Zeit, in der die mütterlichen Antikörper, die das Baby über die Plazenta erhalten hat, abnehmen. Gleichzeitig beginnt das Immunsystem des Kindes, eigene Antikörper zu produzieren. Diese Übergangsphase macht die meisten Kinder im Alter von sechs bis zwölf Monaten anfällig für verschiedene Infektionen.1, 2 Hinzu kommt, dass die meisten Babys in dieser Phase mit dem Krabbeln beginnen und anfangen, ihre Umgebung zu erkunden. Schmutzige Gegenstände oder schmutzige Hände, die in den Mund wandern, sind da keine Seltenheit. Dies kann zu Durchfall und Erbrechen führen, die fälschlicherweise dem Zahnen zugeschrieben werden.1 In jedem Fall gilt: Bei schweren Symptomen sollten Eltern diese von einem Arzt abklären lassen.

Hätten Sie es gewusst?​

Der Ausdruck „mit einem silbernen Löffel im Mund geboren“ hat seinen Ursprung als Zahnheilmittel. Wohlhabende Eltern im 19. Jahrhundert gaben ihren zahnenden Kindern einen silbernen Löffel zum Beißen, um Beschwerden zu lindern.1

Was wirklich während der Zahnung passiert

Um die Missverständnisse rund um das Zahnen beim Baby zu klären, ist es wichtig, den tatsächlichen Prozess zu verstehen. Die Zahnentwicklung beginnt bereits etwa 28 Tage nach der Empfängnis im Mutterleib und dauert mehrere Jahre. Die ersten Milchzähne brechen meist im Alter von sechs Monaten durch und der Prozess ist in der Regel bis zum 30. Monat abgeschlossen.1 Bevor ein Zahn durchbricht, ist seine Krone von einer speziellen Schutzschicht bedeckt. Während der Zahn im Kiefer nach oben wächst, löst sich diese Schutzschicht auf, sodass der Zahn durch das Zahnfleisch kommt.3

Viele Eltern berichten während des Zahnens über Unbehagen bei ihren Kindern. Diese Schmerzen werden jedoch nicht durch den Zahn selbst verursacht, sondern durch das umgebende Gewebe, das viele entzündungsfördernde Stoffe enthält.1, 2 Diese Entzündung führt zu den typischen, hauptsächlich lokalen Symptomen, die nachfolgend aufgelistet sind:

Baby beim Zahnen: Symptome erkennen1,2,3

  • Geschwollenes und druckempfindliches Zahnfleisch
  • Beißen auf Lippen, Kauen auf Fingern oder Gegenständen
  • Übermäßige Speichelproduktion: Speichel hält das Zahnfleisch und die Zähne gesund und bietet zusätzlichen Schutz. Seine Bestandteile wirken antibakteriell und fördern die Wundheilung. Zudem härten sie den Zahnschmelz.
  • Reizbarkeit und Unruhe
  • Leichter Anstieg der Körpertemperatur (kein hohes Fieber*)
  • Bläuliche Schwellung beim Zahndurchbruch: Diese ist in der Regel harmlos und verschwindet von selbst.

*Babys und Kleinkinder mit hohem Fieber, Durchfall und/oder Erbrechen gehören in kinderärztliche Behandlung. Durchfall und Erbrechen können lebensbedrohliche Elektrolyt- und Flüssigkeitsverluste verursachen, die unbedingt ausgeglichen werden müssen.

Wann beginnt die Zahnung?

Der Prozess des Zahnens ist individuell unterschiedlich und jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. In der Regel bekommen die meisten Kinder ihren ersten Milchzahn im Alter von 6 bis 8 Monaten  – manche Babys schon früher, manche erst später. Dabei brechen die unteren mittleren Schneidezähne normalerweise zuerst durch, während die Backenzähne beim Baby als Letzte erscheinen. Die Zähne neigen dazu, paarweise zu erscheinen, was bedeutet, dass oft zwei Zähne gleichzeitig durchbrechen.1

Eltern sollten sich keine Sorgen machen, wenn der Zahndurchbruch ihres Babys sich verzögert. Solange das Baby sich ansonsten normal entwickelt, ist eine Verzögerung beim Zahndurchbruch kein Grund zur Besorgnis. Eine grobe Faustregel besagt, dass die durchschnittliche Anzahl der Zähne, die ein Baby bis zwei Jahren haben sollte, ungefähr seinem Alter in Monaten minus sechs entspricht. 1 Dennoch sind zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen bereits für ein Baby wichtig, um eventuelle Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen.

Manchmal werden Babys sogar mit Zähnen geboren, sogenannte natale Zähne, oder sie bekommen ihre ersten Zähne im ersten Lebensmonat, sogenannte neonatale Zähne. Diese frühen Zähne sind selten, aber normalerweise kein Grund zur Sorge.3

Gut zu wissen: der zahnärztliche Kinderpass

Der zahnärztliche Kinderpass dokumentiert die Entwicklung von Kiefer und Milchzähnen bis zum sechsten Lebensjahr. Er erfasst Lutschgewohnheiten, Mundhygiene, Kariesrisiko und Fluoridverabreichung und legt den Grundstein für ein zahngesundes Leben. Der Kinderpass ergänzt das gelbe Untersuchungsheft und ist in vielen Zahnarzt-, Frauenarzt- und Kinderarztpraxen erhältlich.4

Zahnen beim Baby: Was wirklich hilft und wie Sie unterstützen können

Eltern können viel tun, um ihrem Baby das Zahnen zu erleichtern. Hier sind einige hilfreiche Tipps und Maßnahmen:

  • Vorbereitung auf die Zahnpflege: Schon bevor die ersten Zähne durchbrechen, können Sie Ihr Kind auf die kommende Zahnung und Zahnpflege vorbereiten. Streichen Sie regelmäßig mit Ihrer Fingerkuppe über die noch zahnlosen Kieferkämme Ihres Kindes. Dies gewöhnt Ihr Kind an den Finger im Mund und erleichtert später die erste Zahnreinigung.4
  • Zahnfleischmassage: Auch nach dem Durchbruch der ersten Zähnchen kann das Massieren des Zahnfleisches Schmerz lindern.1
  • Erste Zahnpflege: Reinigen Sie die Zähnchen einmal täglich mit einem Wattestäbchen oder einer weichen Kinderzahnbürste und einem erbsengroßen Stück Kinderzahnpasta. Milchzähne haben einen weichen, anfälligen Zahnschmelz und brauchen daher besonderen Schutz vor Karies.4
  • Kühlende Zahnungshilfen: Flüssigkeitsgefüllte Zahnungshilfen können im Kühlschrank gekühlt werden. Achten Sie darauf, diese nicht im Gefrierschrank zu lagern und nicht in kochendem Wasser oder im Geschirrspüler zu sterilisieren, es sei denn, der Hersteller gibt dies an. Diese Hilfen sollten an der Kleidung des Säuglings befestigt und nicht um den Hals gebunden werden.1,2
  • Sicherheitsüberprüfungen: Sollten Sie industriell gefertigte Zahnungshilfen verwenden, stellen Sie sicher, dass diese sicher und leicht zu reinigen sind. Feste Silikon-Zahnungshilfen sind ihren flüssigkeitsgefüllten Gegenstücken oft überlegen, da sie keine potenziell reizenden Inhaltsstoffe enthalten, die bei Beschädigung auslaufen könnten.2
  • Speichelentfernung: Überschüssiger Speichelfluss sollte regelmäßig abgewischt werden, um Hautausschläge zu vermeiden.2
  • Infektionsschutz: Wenn Sie oder Familienmitglieder unter Karies leiden, vermeiden Sie, den Schnuller oder Sauger "sauber" zu lecken und dann dem Kind zu geben, um eine Übertragung zu verhindern.4
Eine Mutter massiert den Kieferkamm Ihres Babys: Massgen können gegen Zahnungsschmerz bei Babys helfen.

Kieferkamm-Massage ist kinderleicht: Der obere und untere Kieferkamm wird sanft in Längsrichtung gestreichelt: mit einem sauberen Zeigefinger (mit kurz geschnittenen Nägeln) oder einer weichen Kinderzahnbürste. Beißt das Baby bei der Massage zu, hat es Freude an diesem Ritual, was zugleich die Eltern-Kind-Beziehung festigt.

DYNEXAN MUNDGEL® - effektive Schmerzlinderung dank Zahnungsgel für Babys

Helfen die Maßnahmen nicht, können schmerzlindernde Mundgele helfen. Ein bewährtes Zahnungsgel für Babys wird gezielt auf die Stelle aufgetragen, an der sich ein Zähnchen bemerkbar macht. Schon eine kleine Menge reicht aus, um die Schmerzen des Babys binnen weniger Minuten zu lindern. Ein bewährtes Präparat ist DYNEXAN MUNDGEL®. Es ist ein für Babys und Kleinkinder zugelassenes Arzneimittel, das frei von Zucker, Gluten, Laktose und Alkohol ist und nur in der Apotheke (rezeptfrei) erhältlich ist. Seine Wirksamkeit und Verträglichkeit sind in klinischen Studien umfangreich belegt.5

Weitere Methoden zur Unterstützung

Zusätzlich zu den klassischen Ansätzen können alternative Methoden helfen, zahnenden Kindern Linderung zu verschaffen:2

  • Akupressur: Sanfter Druck auf bestimmte Hautpunkte kann kurzfristige Schmerzlinderung bieten.
  • Massage: Eine sanfte Ganzkörpermassage kann beruhigend wirken, ist jedoch nicht für sehr junge Säuglinge geeignet.
Bild einer 10 gramm Packung Dynexan Mundgel.
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Fazit: So unterstützen Sie Ihr Baby optimal beim Zahnen

Zahnen ist ein natürlicher Prozess, den alle Babys durchlaufen. Mit dem richtigen Wissen und den passenden Maßnahmen können Eltern ihren Kindern helfen, diese Phase möglichst angenehm zu gestalten. Vom Verstehen der Symptome bis hin zur richtigen Zahnpflege – gut informierte Eltern können viel dazu beitragen, dass ihr Baby sich wohlfühlt.

  1. Sood S., Sood M.: Teething: myths and facts. J Clin Pediatr Dent. 2010 Fall;35(1):9-13. doi: 10.17796/jcpd.35.1.u146773636772101. PMID: 21189758.
  2. McIntyre GT, McIntyre GM.: Teething troubles? Br Dent J. 2002 Mar 9;192(5):251-5. doi: 10.1038/sj.bdj.4801349. PMID: 11924952.
  3. Ashley, M.,: It’s only teething… A report of the myths and modern approaches to teething. Br Dent J 191, 4–8 (2001). https://doi.org/10.1038/sj.bdj.4801078
  4. Kassenärztliche Bundesvereinigung: Das erste Jahr (abgerufen 11.07.2024)
  5. Gruber I et al. Zur lokalanästhetischen Wirkung zweier Mundschleimhautpräparate auf die Gingiva. Quintessenz 1990;10:1677-82.

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DYNEXAN MUNDGEL® Wirkstoff: Lidocainhydrochlorid 1H2

Anwendungsgebiete: Zur zeitweiligen, symptomatischen Behandlung von Schmerzen an Mundschleimhaut, Zahnfleisch und Lippen.

Hinweis: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Stand: Juli 2023. Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH, D-65203 Wiesbaden www.kreussler.com.

Referenzen der Originalstudien: Ref.1: Gruber I et al. Zur lokalanästhetischen Wirkung zweier Mundschleimhautpräparate auf die Gingiva. Quintessenz 1990;10:1677-82. // Ref. 2: Petersilka GJ, Arweiler NB, Otto J, Wittig T. Non-interventional study to collect data for the application of lidocaine gel 2% during scaling and root planing and professional mechanical plaque removal. Clin Oral Investig. 2019;23(2):551-558. Available from: https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00784-018-2468-0 // Ref. 3: Kasaj A, Heib A, Willershausen B. Effectiveness of a topical salve (Dynexan) on pain sensitivity and early wound healing following nonsurgical periodontal therapy. Eur J Med Res. 2007;12(5):196-9. // Ref. 4: Coudert AE, Ostertag A, Baaroun V, Artaud C, Ifi-Naulin C, Druo J-P. Phase III, randomized, double-blind, placebo controlled trial of topical 2% lidocaine for the prevention and treatment of oral mucosal pain in children. Clin Oral Investig. 2014;18(4):1189-94. // Ref. 5: Wolf D, Otto J. Efficacy and Safety of a Lidocaine Gel in Patients from 6 Months up to 8 Years with acute painful sites in the oral cavity: A randomized, placebo-controlled, double-blind, comparative Study. Int J Pediatr. 2015; Available from: http://dx.doi.org/10.1155/2015/141767 // Ref. 6: Nolting S. Multizentrische, doppelblinde, Placebo-kon­trollierte klinische Prüfung (Phase IV) mit Lidocain- und Benzalkoniumchloridhaltigem Gel zum Nachweis der lokalanästhetischen Wirkung bei Patienten mit Aphthen im Mundschleimhautbereich. 1994: unveröffentlicht.